Wissenswertes über Innentüren:
Die wesentlichste
Anforderung und der oberste Maßstab, der an Türen gestellt wird, ist die
einwandfreie Funktionserfüllung der Tür. Das bedeutet, dass die gestellten
Anforderungen des Auftraggebers an Schallschutz, Rauchschutz, Dichtschutz oder
Einbruchhemmung einer Tür auch von der verformten Tür erfüllt werden müssen.
Einsatzempfehlungen
für Innentüren
Einteilung in
Klimaklassen / Konstruktionsmerkmale
Klimaklasse
1
Warme Seite Kalte
Seite
Temperatur Temperatur
23° C
18° C
relative relative
Luftfeuchtigkeit Luftfeuchtigkeit
30 % 50 %
Klimaklasse
2
Warme Seite Kalte
Seite
Temperatur Temperatur
25° C 13° C
relative relative
Luftfeuchtigkeit Luftfeuchtigkeit
40 % 65 %
Klimaklasse
3
Warme Seite Kalte
Seite
Temperatur Temperatur
25° C 3° C
relative relative
Luftfeuchtigkeit Luftfeuchtigkeit
40 % 85 %
Türen sind bei
der Herstellung auf einer rel. Luftfeuchtigkeit von 30% ausgelegt. Die in den
Einsatzempfehlungen formulierten Klimaten können in Neubauten und bei
frühzeitigem Einbau der Türen durch erhöhte Baufeuchtigkeit überschritten
werden. So kann es kurzzeitig auch beim Einsatz geeigneter Türen zu erhöhten
Verformungen kommen. In diesem Fall ist anzuraten, eine Heizperiode abzuwarten,
da sich erfahrungsgemäß nach eine Abnahme der Baufeuchtigkeit auch die
Verformungen reduzieren.
Türblattkonstruktionen
Türblätter werden entsprechend ihren Anforderungen mit unterschiedlichen
Türblatt-Mittellagen gefertigt. Grundsätzlich besteht das Türblatt aus einem
vierseitigen Rahmen mit beidseitigen Decklagen. Der Innenraum wird je nach
Beanspruchung des Türblattes durch die nachfolgenden Mittellagen gefüllt, um
dem Türblatt Stabilität zu geben, damit die geforderten Anforderungen von
Seiten des Türblattes her erfüllt werden.
Allg. Türblattbeschreibung: ca. 39-40 mm nach DIN 68706, dreiseitig gefälzt 13
x 25,5mm, Rahmen ca. 35mm breit, seitlich mit Zusatzstab.
Einlage: engmaschige Wabeneinlage, für Schloss
verstärkt, Deckplatten: beidseitig Dünnspanplatte nach DIN EN 312
Formaldehydpotenzial Klasse 1 (vorher E1),
Falzkantenbeschichtung:
Holzkante/ Dekorkante.
2 Bandflügelteile:
V0020
1 Buntbart-Einsteckschloss
nach DIN 18251.
Oberfläche bei Furnier (außer roh und streichfähig) und Weißlack
Beanspruchungsgruppe 1B entsprechend DIN 68861.
Verleimung Decklage/ Furnier: nach DIN EN 204 D3.
Wabeneinlage
Die preiswerteste Art der Türfüllung ist eine Wabeneinlage aus Pappe.
Sie steift das Türblatt in ausreichendem Maß aus. Erhöhte Anforderungen kann
ein derartiges Türblatt jedoch nicht erfüllen.
Röhrenspanstreifen
Türblattbeschreibung abweichend von der Warbeneinlage: Einlage:
Röhrenspanstegeinlage aus Röhrenspanplatte nach DIN 68764-E1, Abstand ca. 27mm,
für Schloss verstärkt, Deckplatten: beidseitig Dünnspanplatte nach DIN EN 312
Formaldehydpotenzial Klasse 1 (vorher E1),
Falzkantenbeschichtung:
Holzkante/ Dekorkante.
In regelmäßigen Abständen werden in den hohlen Innenraum des Türblattes
Steifen, bestehend aus einer Röhrenspanplatte gelegt. Türen dieser Bauart sind
etwas schwerer gegenüber Türblätter mit Wabeneinlage und sind in der Regel der
heutzutage übliche Standard.
Röhrenspanplatte
Türblattbeschreibung abweichend von Röhrenspanstegeinlage:
Einlage: Röhrenspanplatte nach DIN 68764-E1,
Deckplatten: beidseitig Dünnspanplatte nach DIN EN 312 Formaldehydpotenzial
Klasse 1.
Der Hohlraum des Türblattes wird mit einer Spezialspanplatte vollständig
ausgefüllt. Mit dem Gewicht steigen ebenfalls die Schallschutzeigenschaften,
das Stehvermögen und die Festigkeit des Türblattes gegen mechanische
Beanspruchungen wie Stoß und Schlag.
Vollspanplatte
Türblattbeschreibung abweichend von
der Röhrenspaneinlage:
Einlage: Vollspanplatte nach DIN 68764-E1,
Deckplatten: beidseitig Dünnspanplatte nach DIN EN 312 Formaldehydpotenzial
Klasse 1, Falzkantenbeschichtung: Holzkante/ Dekorkante. 2 Bandflügelteile:
V0026 WF.
Während die Röhrenspanplatte noch Hohlräume in ihrem Inneren aufweist,
füllt diese Spanplatte vollständig das Innere des Türblattes aus. Türblätter
dieses Aufbaus eignen sich, bei Verwendung vierseitiger Dichtungen, bereits für
Schallschutztüren.
Einwirkende Feuchtigkeit und verschiedene Temperaturen auf der Innen-
und Außenseite des Türblattes verursachen ein Verziehen oder Verwerfen jedes
Türblattes. Funktionstüren wie Wohnungsabschlusstüren werden daher beidseitig
mit einer Aluminiumplatte, die sich unter dem Furnier befindet, abgesperrt.
Einschließlich der Stabilisatoren, die im Rahmen eingebaut werden, reduziert
man das Maß des Verzuges so auf ein Minimum.
Richtlinie zur visuellen
Beurteilung von Innentürelementen aus Holz und Holzwerkstoffen sowie anderen
Materialien
Vorwort
In dieser Richtlinie werden Angaben zur visuellen Beurteilung von
Innentüren gegeben. Bei dieser Richtlinie handelt es sich um Empfehlungen des
IFT Rosenheim ( Instituts für Fenstertechnik, Rosenheim ), die dem Anwender Hinweise zur Überprüfung und
Bewertung der zu beurteilenden Flächen der Türelemente geben sollen.
Anwendungsbereich
Diese Richtlinie ist für die visuelle Beurteilung eines montierten,
funktionsfähigen Innentürelementes im Objekt, bestehend aus Zargenrahmen und
Türblatt gültig.
Folgende Kriterien sind in dieser Richtlinie nicht erfasst:
Prüfung
Bei der Prüfung auf visuell erkennbare Fehler ist die Ansicht auf das
fertig montierte Türelement maßgebend, in der standardmäßigen Nutzung wie in
der nachfolgenden Skizze beschrieben. Noch nicht montierte Elemente sind
ebenfalls in der standardmäßigen Nutzung aufrecht stehend zu betrachten.
Beispiel der Betrachtung einer Wohnungseingangstür
Die Prüfung ist in einem Abstand von mindestens 1,0 m zur betrachteten
Ebene des Elementes durchzuführen und sollte 1,5 m nicht überschreiten. Hierbei
ist der Betrachtungswinkel außerdem der üblichen Raumnutzung anzupassen. Die
Betrachtungshöhe beträgt ca. 1,7 m. Geprüft werden sollte unter
Lichtverhältnissen, die denen des Tageslichtes oder der üblichen
Raumbeleuchtung entsprechen. Streiflicht, grelles Sonnenlicht, künstliche
Beleuchtung oder direkte Bestrahlung z. B. durch Baustrahler, ist nicht
zulässig.
Hinweis:
Markierungen vermeintlicher Fehler am Element sind vor der Prüfung zu
entfernen.
Angaben des Herstellers
Ist der Hersteller der Elemente bekannt und hat dieser in seinen
technischen Unterlagen wie auch Verkaufsunterlagen Angaben zur Qualität und dem
Aussehen der Elemente getroffen, so sind diese bei der Beurteilung mit zu
berücksichtigen.
Dies betrifft zum Beispiel:
Neben den technischen Unterlagen sowie Prospekten können auch
Mustertüren in Ausstellungen (z. B.: Baumärkten, Hausmessen etc.) und
Rückstellmuster (z. B.: Lacktafeln, Furniermuster, Fräsmuster etc.) als
Beurteilungsgrundlage dienen.
Anforderungen
Visuelle Anforderungen
Hinweis: Diese Qualitätsanforderungen werden unter dem im Abschnitt „
Prüfung“ definierten Abstand zum Türelement ermittelt.
Merkmale Anforderungen
1 Schleifspuren Schleifspuren im Bereich c sind nicht zulässig. Schleifspuren,
die keine auffälligen Markierungen hinterlassen, sind im Bereich a und b
zulässig.
2 Ausrisse Ausrisse
im Bereich b und c sind nicht zulässig. Kleinere Ausrisse im Bereich a sind
zulässig.
3 Holzfasern Holzfasern
müssen durch die Oberfläche vollständig abgedeckt werden.
4 Klebstoff Klebstoffreste
sind an sichtbaren Flächen nach der Grundreinigung nicht zulässig.
5 Befestigung der Nageln und Verschrauben der Glashalteleisten ist
Glashalteleiste erlaubt. Die Nägel oder Schrauben dürfen nicht rosten und sind
sauber einzubringen.
6 Fugen V-Fugen
an den Zargengehrungen sind erlaubt.
Zargengehrung Die Stöße müssen sauber verarbeitet sein. Die Beschichtung
und/oder Decklage muss die Trägerplatte überdecken.
7 Hirnholz Bearbeitungsbedingte
Ausrisse an Hirnholzflächen sind mit geeigneten Materialien zu füllen.
8 Druckstellen Druckstellen
im Bereich b und c sind nicht zulässig.
9 Decklage Die
Decklage muss die Deckplatte bzw. die Trägerplatte vollständig bedecken.
Abzeichnungen der Deckplatte bzw. der Trägerplatte durch die Decklage sind im
Bereich b und c nicht zulässig.
10 Türblattkante Ist
eine Kante vorhanden, gelten die gleichen Anforderungen wie an die Decklage.
11
Eckausbildung Klebstoffreste sind nicht erlaubt. Die
Kanten
der Türblattkante müssen sauber gestoßen sein.
12 Farbbeschichtung Farbläufer in der Beschichtung sind nicht zulässig.
Unterschiedliche Schichtdicken müssen sich im Bereich der üblichen Toleranzen
bewegen. Sie dürfen sich nicht als Wolkenbildung bemerkbar machen.
13 Unterschiede in Visuell erkennbare, nicht holzartenbedingte,
Farbe und auffallende
Farbunterschiede sind nicht zulässig.
Glanzgrad Ein
unterschiedlicher Glanzgrad im Bereich c ist nicht zulässig.
14 Abzeichnung des Eine deutlich erkennbare Abzeichnung an der
Rahmens oder Oberfläche ist nicht zulässig.
des verdeckten
Einleimer/Anleimer
an der Oberfläche
15 Einbohrbänder Einbohrbänder
dürfen sich an der Oberfläche im Bereich c nicht abzeichnen. Im Bereich a sind
Abzeichnungen möglich.
16 Türdrücker- Türdrücker,
im Besonderen Rundrosettentür-
montage drücker, müssen so montiert sein,
dass die Fläche der Tür nicht eingedrückt und beschädigt wird.
17 Montageschaum Montageschaumreste
in den Bereichen a bis c sind nicht zulässig.
18 Falzdichtung Hinweis:
Ist die Türblattdichtung oder Zargendichtung aus transparentem Material
ausgeführt, ist ein Lichteinfall auch bei geschlossener Tür zulässig.
Maßliche Anforderungen
Merkmale Anforderungen
1 Fugen
/ Fugen zwischen
Glashalteleiste und Türblattober-
Glashalteleiste fläche dürfen nicht breiter als 0,5 mm
sein.
2
Maße und Die gegenseitige Abhängigkeit der
Maße ist in
Toleranzen DIN 18101 – Türen für den Wohnungsbau
geregelt.
3
Begriffe, Maße Für Türblätter gilt die Regelung in DIN
68706-1
und Türblätter.
Für Türzargen gilt DIN 68706-2
Anforderungen Türzargen.
Visuelle Beurteilung einer fertig montierten Innentür
am Beispiel einer Holzumfassungszarge mit gefälztem Türblatt
a nach
dem Einbau
und geschlossenem
Zustand der Tür,
nicht sichtbare
Flächen, Tür und
Zarge oben quer
b nicht direkt sichtbare
Flächen aus dem
Hauptblickfeld
c sichtbare Flächen im
Hauptblickfeld
Mitgeltende
Bestimmungen
Für die Beurteilung des Türelementes gelten die Angaben aus DIN 68706
Teil 1: Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen, Türblätter und DIN 68706 Teil
2: Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen, Türzargen.
Weitere mitgeltende Normen und Regelwerke sind:
RAL-RG 426
Teil 1: Türblätter aus Holz und Holzwerkstoffen
(02.02)
RAL-RG 426
Teil 2: Türzargen aus Holz und Holzwerkstoffen
(02.02)
RAL-RG 426
Teil 3: Feucht- und Nassraumtüren (02.02)
DIN 18101:
1985 Türen für den Wohnungsbau –
Gegenseitige Abhängigkeit der Maße
DIN 18111:
2004 Türzargen – Stahlzargen
Bei Elementen aus anderen Materialien (z. B.: Glas, Metall, Kunststoff)
gelten die hierfür angewendeten Normen und technischen Regeln.
Verformung von Innentüren
Unter Klimaeinfluss
verändern sich Werkstoffe in ihren Abmessungen. Holz und Holzwerkstoffen dehnen
sich unter Feuchtigkeitseinfluss aus, Metalle und Kunststoffe verändern sich
unter Temperatureinwirkung. Treten nun auf beide Oberflächen eines Türblattes
unterschiedliche Temperaturen oder Feuchtigkeiten auf, so zeigen die
Oberflächenwerkstoffe auf beiden
Türblattoberflächen ein unterschiedliches Schwund- oder Dehnverhalten,
und es kommt zu Verformungen. Je größer dieser Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschied
zwischen beiden Tür Oberflächen ist, desto größer ist die Belastung für die
Tür. Durch funktionsgerechte Türkonstruktion, Materialauswahl und
Fertigungsweisen können die Verformungen jedoch in akzeptablen Grenzen gehalten
werden.
Unter Durchbiegung
versteht man die Abweichung des Türblattes vom Lot, ermittelt auf den
Längsseiten. Eine Durchbiegung kann schlossseitlich, bandseitlich oder an der
oberen und unteren Schmalseite quer auftreten.
Verwindung ist die
Abweichung einer Ecke des Türblattes von der geraden Fläche.
Der Planer muss sich
Gedanken darüber machen, wo die Türen eingesetzt werden sollen.
Anforderungen an
die Umgebung / Einsatzort:
·
Wie wird das
Gebäude genutzt? ( z. B. private Wohnungs-Innentüren, Türen für gewerbliche
Räume, Wohnungsabschlusstüren und Türen zu nicht ausgebauten Dachgeschoss)
·
Welche
Beheizung befindet sich an der Außen- und Innenseite der Tür? (z. B.
Wohnungsabschlusstür mit innen beheizter Diele und außen unbeheiztem
Treppenhaus)
·
Besteht eine
zusätzliche Feuchtbelastung? (z. B. Türen in Bädern)
·
Besteht eine
erhöhte mechanische Beanspruchung? (z. B. Türen in Schulräumen, Großraumbüros)
Anforderungen an
die Funktion:
·
Wie dicht
müssen die Türen hergestellt werden?
·
Was für ein
Schallschutz wird gefordert?
·
Ist ein Rauchschutz
überfordert?
·
Welche
einbruchhemmenden Anforderungen werden an die Tür gestellt?
·
Bestehen
Wärmeschutzanforderungen?
Anforderungen an
die Montage:
Aus Türgewichten
und deren Betätigungen ergeben sich Kräfte. Zunächst entstehen diese Kräfte im
Türblatt. ( z. B. eine Schallschutztür oder eine einbruchhemmende Tür wiegt ca.
60 Kg und mehr ) Bei einem Schwungvollen Zuschlagen eines Türblattes (oder bei
Durchzug) und erst recht bei Einbruchversuchen werden neben den statischen
Eigengewichtbeanspruchungen auch noch dynamische Kräfte wirksam. Entsprechend
stabile Türzargen mit ausreichend dimensionierten Beschlägen und Befestigungen
sind notwendig. Zum Schluss landen die Kräfte in der umgebenen Wand. Nicht jede
Wand besteht aus schweren massiven Mauerwerk, dass bei fachgerechter Montage
mit derartigen Beanspruchungen problemlos zurecht kommt. Bei Öffnungen in
leichten Wänden (z. B. Gipskarton-Ständerwänden) kann es durchaus notwendig
seien, zusätzliche Verstärkungsprofile aus Metall vorzusehen.
Einbruchhemmende
Tür
Bei Anforderungen an
die Einbruchhemmung einer Tür wird es konkret, wenn es um die Stabilität der
umgebenen Wand geht. Gemäß DIN 18103 "Türen; Einbruchhemmende Türen;
Begriffe, Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung" sollten die umgebenen
Wände im Material und Ausführung den Zuordnungen der Widerstandsklassen
entsprechen.
Die
Widerstandsklasse ET 1 beschreibt die Mindestanforderungen einer
einbruchhemmenden Tür.
Klimaanforderungen:
Eine trockene
Wandoberfläche gilt als Mindestanforderungen. Im Übrigen ergibt sich das
richtige Einbau- und Umgebungsklima aus der sogenannten Ausgleichsfeuchte, die
sich in Holzwerkstoffen in Abhängigkeit des Umgebungsklimas einstellt. Diese
Ausgleichsfeuchte sollte 10% nicht überschreiten. Liegen die Lufttemperaturen
bei etwa + 15°C bis + 20°C , so liegt die Grenze der relativen
Luftfeuchtigkeit, die bei längerfristiger Einwirkung noch zu akzeptieren ist,
bei ca. 60%. Wenn diese Umgebungsbedingungen vorhanden sind, kann eine Montage
vorgenommen werden.
Bezieht man die
Toleranzen der DIN 18202 (Toleranzen im Hochbau, Bauwerke) welche Abweichungen
z. B. Wände von der Lot und fluchtgerechten maximal aufweisen dürfen, auf die
Höhe einer Tür mit zwei Metern, so ergeben sich immerhin bereits zulässige
Abweichung von 6,5 mm je Wandseite. Im ungünstigsten Fall könnte es passieren,
dass eine Türzarge von der Wand um 13 mm absteht.
Die Toleranzen
der Wand und des Fußbodens dürfen nicht aufaddiert werden. Das Anpassen des
Türelementes ist entweder von den Fußbodentoleranzen oder von den
Wandtoleranzen abhängig. Das Türelement ist so konstruiert, das die
Zierbekleidung der Zarge kleine Abweichungen ausgleichen kann. Dabei soll die
Zierbekleidung parallel zur Zarge verlaufend eingebaut werden. Die
Ausgleichs-Nut dient zur unterschiedlichen Mauerstärkeanpassung und nicht zur
ganzflächigen Auflage der Zierbekleidung auf die Wand. Die entstehenden
Hohlräume zwischen Hinterkante Zierbekleidung und Wandfläche müssen geschlossen
werden. (Nebenleistung)
Im Schwenkbereich
des Türflügels ( ca. 1 m ) ist dem Fußboden eine Maßtoleranz von max. 4 mm zu
zusprechen.
Aus DIN 18101 " Türen; Türen für den
Wohnungsbau; Türblattgröße, Bandsitz und Schlosssitz; Gegenseitige Abhängigkeit
der Maße" ist zu entnehmen, welche Fugenbereiten sich zwischen der
Zarge und der Wandleibung ergeben.
Das Baurichtmaß ist
zugleich das noch zulässige kleinste Maß der Wandöffnung. Das Außenmaß der
Zarge wird so konzipiert, das noch eine Gesamtfugenbereite von 10 mm für die
Dämm- und Abdichtungsmaßnahmen verbleibt. Wird das zulässige Größtmaß für die
Wandöffnung nach DIN 18100 gewählt, so ist die Öffnungen insgesamt 20 mm größer
als das Baurichtmaß bzw. das zulässige Kleinstmaß.
Die Bodenluft, also
die Fugenbreite zwischen Oberkante Fertigfußboden und Unterkante Türblatt, darf
bei maximaler Auslegung der Toleranzen 9,5 mm betragen. Eine derartige
Fugenbreite ist jedoch üblicherweise zu groß. Eine akzeptable Fugenbreite liegt
bei maximal 7 mm.
Einzeltoleranzen:
Das Türblatt darf
eine Maßtoleranz von + 2 mm haben.
Die Türzarge darf
aufgrund ihrer Maßtoleranz bis zu 2 mm kürzer sein. Der Sitz der Türbänder und
des Türflügels dürfen nicht größer als + 1 mm von den Normmaß abweichen.
Minimale
Bodenluft:
Im ungünstigsten
Fall, d. h. das ungünstigste Zusammenspiel der Türmaße, ist zwischen Türblatt
und Fußboden bei Einhaltung der Maßtoleranzen ein Luftspalt von 1 mm.
Maximale
Bodenluft:
Der
Band-Mittel-Abstand von 1435 mm besitzt noch eine Maßtoleranz von + 0,5 mm. Ist der Sitz des Türbandes und des
Türflügels je1 mm zu hoch ( zulässige Toleranzen ), so ergibt sich eine
maximale Bodenluft von 9,5 mm.
In ihren
Montageanleitungen weisen die Türenhersteller auf dieses Problem hin. „Für die
notwendige Bodenluft ist vor dem Einbau der Türen zu sorgen.“
Zur Sicherstellung
einer Bodenluft von maximal 7 mm ist das Türblatt vor Befestigung der Zarge
einzuhängen. Durch Unterfüttern oder Kürzen der Zarge kann die gewünschte
Bodenluft eingestellt werden.
Der oberste Maßstab ist jedoch die einwandfreie Funktionserfüllung der
Tür, das heißt, z.B. eine Schallschutztür muss im eingebauten Zustand die ihr
zugedachten Eigenschaften erfüllen.
Holzzargen müssen,
wenn sie auf mineralischen Fußböden oder auf Parkettfußböden stehen, im
Bodenbereich abgedichtet werden. Dies kann erreicht werden, indem unten eine
ca. 3 mm breite Fuge durch Unterlegen eines Distanzstreifens und durch
elastische Abdichtung der Anschlussfugen zum Boden insbesondere bei Stein- oder
Parkettbelegen hergestellt wird.
Wird hierbei die
maximale Bodenluft überschritten, müssen die Türzargen dementsprechend gekürzt
werden. Das Kürzen der Türzargen gehört zu üblich Demontage und ist in
Montagepreis enthalten. Es ist keine Nebenleistungen die gesondert vergütet
werden muss.
Das eventuelle
Kürzen der Türblätter, oder z. B. das Versiegeln der Türzargen zum Fußboden hin
(z. B. Nassräume) ist nach der VOB keine Nebenleistungen und somit Inhalt der
Montage. Das Abdichten zwischen Türzarge und Fußboden ist mit neutral
vernetzten Silikon auszuführen.
Türdichtungen
Unter dem
Begriff Dichtung versteht man allgemein eine Vorrichtung zur Verhinderung des
Austausches gasförmiger und flüssiger Stoffe über Fugen.
An
Türelementen sind zwei Dichtungsarten zu unterscheiden:
Die
Bodendichtungen ist bei Türelementen zumindest dann anzutreffen, wenn keine
Anschlagschwelle vorhanden ist (bei Funktionstüren) oder wenn nachträglich
Undichtigkeiten im Bodenbereich, bei noch nicht vorhandener Bodendichtung,
festgestellt werden. Jedes Element weist jedoch eine Falzdichtung auf, wobei es
zwischen zwei Arten zu unterscheiden gilt:
Anwendungen:
Dichtungen
kommen insbesondere in Außentüren (Laubengangtüren und Haustüren) und
Funktionstüren (z. B. Schallschutz-, Rauchschutztüren) zum Einsatz. In Standard-Innentüren
(Zimmertüren) befindet sich generell nur Dämpfungsprofil. Bei
Wohnungsabschlusstüren, die von einem unbeheizten Treppenhaus direkt in eine
warme Wohnung führen und somit starken Temperaturdifferenzen ausgesetzt sind, werden
hohe Anforderungen an den Wärme-und Schallschutz gestellt. Der durch den"
Klimastress" hervorgerufene Verzug der Türblätter kann nur durch
Dichtungsprofile mit einem großen Dichtungsweg und guten (Arbeitshöhe)
überbrückt werden. Es ist daher immer eine Abstimmung zwischen der maximal
zulässigen Verformung eines Türblatt (Flügels) von 4,0 mm beziehungsweise 2,0
mm (erhöhte Anforderungen) nach DIN EN 12219 und der Arbeitshöhe der
eingesetzten Dichtung in Verbindung mit den Bedienkräften vorzunehmen.
Hersteller
und Dichtungsanbieter sind hierbei gleichermaßen gefordert, diesen hohen
Anforderungen durch einer aufeinander abgestimmte Kombination ihrer Produkte
gerecht zu werden:
Die gelungene
Kombination intelligentere Profilformen (Geometrien) mit zweckdienlichen
Werkstoffen ist daher unerlässlich.
Das Aussehen,
die Geometrie der Dichtungsprofile, hat sich in den letzten Jahrzehnten stark
gewandelt. Nicht zuletzt durch die ständig steigende Anforderungen an Türen
(Funktionstüren) und den damit einhergehenden steigenden Anforderungen an die
Dichtungen. Waren noch vor 35 Jahren einfacher Anschlagdichtungen
(Dämpfungsprofil) üblich, so weisen moderne Dichtungsprofile für hohe
Anforderungen hinsichtlich Wärme- und Schallschutz mehrere Luftkammern auf.
Anforderungen
von Dichtungen
Anforderungen an Dichtungsprofile in Verbindung mit Rahmen: ·
Wärmedämmung ( U-Wert ) ·
Schallschutz ( Rw
–Wert / Schallschutzklasse) ·
Luftdurchlässigkeit ( a-Wert ) ·
Schlagregendichtheit ·
Leichter Einbau ·
Schließkräfte Anforderungen an das Dichtungsprofil: ·
Maßgenauigkeit ·
Mechanische Belastbarkeit ·
Toleranzausgleich ( Dichtungshub ) ·
Langzeit-Rückstellvermögen ·
Alterungsbeständigkeit ·
Austauschbarkeit ·
Fester Sitz in der Rahmennut ·
Anstrichverträglichkeit ·
Temperaturbeständig ·
UV-Beständigkeit ·
Ozon-Beständigkeit ·
Farbbeständigkeit / Farbechtheit ·
Verschweißbar und Klinkbar ·
Umweltverträglich / Recyclebar
Vergleicht
man die angebotenen Dichtungsprofil so fällt auf, dass nur sehr wenige die
Forderungen, die seitens der Türentechnik an die Dichtungen gestellt werden,
erfüllen. Dies hat zur Folge, dass die Anzahl der Dichtungsanbieter auf dem deutschen
Markt überschaubar ist.
Der
Falzdichtung zwischen Türblatt und Blendrahmen (Türzarge) kommt im Vergleich zu
den beiden anderen Dichtungsbereichen Wand/Blendrahmen und Glas oder
Ausfachung/Türblatt die größte Bedeutung zu. Hinzukommt, dass wegen des
Auftretens beweglicher Teile auch die Verarbeitungsgenauigkeit eine wesentliche
Rolle spielt.
Dichtungen
können in folgenden drei Ebenen angeordnet werden:
Die Dichtung
ist um laufend und in einer Ebene anzubringen, man spricht dann von einer
umlaufenden Dichtungsebenen. Leider ist dies immer noch keine
Selbstverständlichkeit: Immer wieder führen "Löcher" am Dichtungsübergang
aufrecht zu unten quer zu Reklamationen. Oftmals haben hierbei
"Kleinigkeit" große Auswirkungen. Für Türen werden üblicherweise in folgende
4 Materialgruppen eingesetzt:
Hinweis:
Die
Hersteller benutzen oftmals leicht veränderte, eigene Bezeichnungen für ihre
Produkte. Die früher häufig anzutreffenden PVC-Dichtungen finden, aufgrund der
immer stärker eingesetzten Acrylacke, heutzutage kaum noch Verwendung. Häufig
handelte sich aber um modifizierte PVC-Materialien.
Dichtungsprofil
werden standardmäßig in den Farben Weiß, Braun, Schwarz, Grau, Opal und Farblos
hergestellt. Wünscht ein Kunde jedoch eine individuelle Farbgebung, so sind
nach Absprache mit den Dichtungsherstellern dieser auch in vielen weiteren
Farben zu erhalten.
Dichtungsmaterialien
Bei
werkstoffgerechtem Einsatz können alle Materialgruppen Verwendung finden.
TPE
(Thermoplastisches Elastomer)
Dieses
Dichtungsmaterial ist heute das am häufigsten eingesetzte Material im
Türenbereich. Aufgrund der Probleme mit PVC in Verbindung mit
wasserverdünnbaren Acryl-Lacken (Weichmacher-Migration, verkleben) hat das TPE
das PVC bei modernen Türelementen vom Markt verdrängt. Dieser Werkstoff
verbindet die guten gummielastischen Eigenschaften der Elastomere mit der guten
Verarbeitbarkeit der Thermoplaste. Das TPE hat einen niedrigen
Druckverformungsrest, besonders bei hohen Temperaturen, gute bis sehr gute
Ozon- und Witterungsbeständigkeit und ausgezeichnete Lackverträglichkeit,
speziell bei wasserverdünnbaren Acryl-Lacken.
APKT
(Ethylen-Propylen-Terpolymer-Kautschuk; internationale Bezeichnung EPDM )
Dieser
Werkstoff gehört zu den Elastomeren, welche eine chemische Vernetzung
aufweisen. Dies führte dazu, dass sie nicht verschweißbar sind. Es handelt sich
um einen Synthesekautschuk, der sich gegenüber Kautschuk durch höhere
Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Ozon, Sonnenlicht, Wärme, Öl, UV-Strahlung
und viele Chemikalien ausweist. Unterschiedliche Härtegrade (Shore) sind einstellbar,
wobei als Farbe allgemein Schwarz eingesetzt wird und nur in Sonderfällen
andere Farbtöne erhältlich sind. APTK ( EPDM ) Dichtungen sind nur in schwarz
beziehungsweise dunkler Einfärbung witterungs- beziehungsweise farbbeständig. Die Lebensdauer, sprich das dauerelastische
Verhalten, wird als relativ lang (circa 15 bis 20 Jahre) angegeben. Diese
Dichtungen bedürfen als Pflege nur eine gelegendliche Reinigung mit nicht
aggressiven Reinigungsmitteln, zum Beispiel Seifenlauge.
Silikone
Silikon sind
silizium-organische Verbindungen mit den für den Einsatz im Türenbereich
optimalen Eigenschaften. Silikon-Kautschuk ist anderen Dichtungswerkstoffen,
einschließlich den beiden erstgenannten, in vielen wichtigen
Materialeigenschaften überlegen. Wenn dennoch Silikon-Dichtungen im
Türenbereich erst wenig eingesetzt werden, hat dies im Wesentlichen zwei
Ursachen:
a.) Hoher
Preis; ein komplett vulkanisierter Dichtungsrahmen von 1 x 2 m kostet circa
15,00 €. Eine TPE-Dichtung dagegen nur circa 8 Euro.
b.) nur
vulkanisierbar, das heißt nicht verschweißbar; neuerdings auch verklebbar.
Dichtungen
aus Silicon-Kautschuk haben aber eine Reihe von positiven Eigenschaften, die
einen höheren Preis durchaus rechtfertigen.
Witterungsbeständigkeit
und Lichter Echtheit in allen Farben
Während APTK
Dichtungen nur in dunkler Einfärbung witterungs- und farbbeständig ist, können
Silicon-Dichtungen in jeder gewünschten Farbe lichtecht eingefärbt werden.
Bleibende
Verformung und Rückstellvermögen
Die
Dichtlippe beziehungsweise der Dichtbalg wird beim Schließen der Tür verformen
beziehungsweise in seinem Profil gedrückt. Wichtig ist, dass die Dichtung
hierbei in die geforderte Dichtfunktion über Jahre beibehält. Das heißt, der
Werkstoff darf in seiner Rückstellkraft so wenig wie möglich einbüßen. Diese
Rückstellkraft (Druckverformungsrest) nimmt bei den einzelnen Dichtwerkstoffen-
von der Raumtemperatur ausgehend- in beiden Temperaturrichtungen
unterschiedlich stark zu.
Silicon-Kautschuk
hat mit Abstand den geringsten Druckverformungsrest, beziehungsweise in einem
Gebrauchstemperaturbereich von -20°C bis +10°C maximal 5%. Diese niedrigen
Verformungswerte kommen natürlich bei extremen Temperaturanforderungen positiv
zum Tragen (z. B. bei Türen und Fenstern, die Einbrennlackierräume abschließen-
circa 200°C heiße Rauchgase dürfen nicht in Fluchträume gelangen- oder bei
Kälteräumen oder für Rauchschutztüren 200°C Prüftemperatur). Aber auch bei
normalen Temperaturen kann die niedrig bleibende Verformung für die
Dauerdichtfunktion von ausschlaggebender Bedeutung sein, wenn zum Beispiel bei
einer Außentür aus Holz neben der Windlast unvermeidliche Fertigungstoleranzen
und ein späteres Verziehen des Türelementes (max. Verformungswertes des
Türblattes = 4,0 mm) auszugleichen sind.
Kälteelastizität
Silicon-Kautschuk
bleibt auch bei extremen Kältetemperaturen noch elastisch. Die Härteänderung
bei sinkenden Temperaturen ist geringer als bei thermoplastischen oder anderen
Kautschuk Typen
Die geringe
Härteänderung von Silicon-Kautschuk bei tiefen Temperaturen macht sich positiv
beim Schließdruck einer Außentür bemerkbar, was insbesondere bei verformten
Türen und/oder Mehrpunktverriegelungen von Bedeutung ist. (Forderung:
Schließdruck < 25 N; ohne besondere Anforderungen im Wohnbereich.).
Raumformen
und Profiltoleranzen
Der beste
Dichtungswerkstoff nützt nichts, wenn nicht gleichzeitig eine funktionsgerechte
Profilraumform gegeben ist. Aus Silicon-Kautschuk können besonders komplizierte
Raumformen/Profilquerschnitte in funktionsgerechten Toleranzen und niedrige
Wanddicken (circa 0,4 mm) hergestellt werden. Dies würde auch durchaus
großvolumige Dichtungen in Schlauchform ermöglichen. Allerdings ist
feststellbar, dass großvolumige Schlauchdichtungen mit dünnen Wandungen bei
längeren Schließzeiten "schlaff" werden. Großvolumige Dichtungen
werden zur Stabilisierung mit Stegverbindungen versehen.
Chemische
Beständigkeit, Verhalten gegenüber Kontaktmaterialien
Silicon-Kautschuk
ist beständig gegenüber:
Bodendichtungen
Einige
Hersteller gehen in Bezug auf Bodendichtungen einen ganz neuen Weg- mit
Magnetdichtungen (bei Kühlschränken gängige Praxis!). Hierbei wird die
Unterseite der Tür mit einem metallischen Streifen über die gesamte Breite
versehen, der im geschlossenen Zustand eine in der Bodenschwelle eingelassene
metallische Dichtleiste nach oben zieht und somit den Dichtungsanschluss
herstellt.
Der
wesentliche Vorteil von Bodendichtungen ist die Tatsache, dass die
Bodenschwelle im geöffneten Zustand eben ist. Somit stellt sie kein Hindernis
(Stolperfalle) beispielsweise für Rollstuhlfahrer, ältere Menschen etc. dar und
ist damit ein Beitrag zum barrierefreien Bauen.
Skizze
Bodendichtungen
A = Anschlagdichtung B =
Streifdichtung C = Bodenabsenkdichtung
Beispiel für
Bodenabsenkdichtungen
Bodenabsenkdichtungen,
die über Teppich "fahren", sind in der Regel deutlich schlechter als
solche über Aluminiumschwellen.
Bodenabsenkdichtungen
Forderungen
an die Dichtung
Dem Praktiker
steht heute eine große Auswahl verschiedener Dichtungsformen zur Verfügung.
(Lippen- und Hohlkammerdichtungen sowie Dämpfungsprofile ) Zur Aufstellung von
Forderungen gilt es zunächst, Begriffe und Funktionsmerkmale zu definieren.
Schließkräfte
Wie stark die
Schließkräfte von der Dichtungsform abhängig sind, verdeutlicht die
nachfolgende Abbildung. Setzt man den zulässigen Wert von 25 N ein, so kann bei
der Schlauchdichtungen nur circa 1 mm Türblatt einschließlich
Blendrahmenverformung vorliegen. Skizze 9,14
Schließkraft
in Abhängigkeit des Dichtungsweges.
Detailbegriffe
Funktionsmerkmale
Hauptmaße
Es ist
dennoch von hoher Bedeutung, welche Dichtung und Dichtungsform zum Einsatz
kommen. Der Hauptanteil der Schließkräfte liegt im Schlossbereich, wobei
aufgrund der relativ langen Hebelarmes naturgemäß der Schließkräfteanteil an
der Bandseite vernachlässigbar klein ist.
Der prüftechnische
Nachweis zu Ermittlungen der Schließkräfte erfolgt nach DIN EN 12046-2.
Gerade bei
Mehrfachverriegelungen ist insbesondere das Drehmoment, das zum Verriegeln des
Türflügels erforderlich ist, ( Schließmoment ) , von Bedeutung. Im
Fensterbereich liegt dieses bei 10 Nm (DIN 18055) und kann im Türbereich nur
dann übernommen werden, wenn das Betätigen des Schlosses nicht mit dem
Schlüssel, sondern mit einem Türgriff durchgeführt wird. Bei Gutachten ist -
wenn keine normative Änderung erfolgt - Klasse 3 nach prDIN EN 12217 heranzuziehen.
Zur Messung des Schließmoments wird gleichzeitig mit einer Kraft von 25 N (
Klasse 3 nach prDIN EN 12217 ) horizontal am Türgriffe angezogen
beziehungsweise gedrückt ( Handbetätigung ).
Geht man vom
Profilzylinder aus, dessen Knebellänge bei 20 bis 30 mm liegen, so kann der
Grenzwert zwischen 1 bis 2 N festgelegt werden ( Fingerbetätigung ). Der
Grenzwert von 1,5 Nm (Klasse 3i) würde zur problemlosen Bedienbarkeit einen
Profilzylinderschlüssels mit einer Knebellänge (Schlüsselreide) von circa 35 mm
erforderlich machen. Hieraus lassen sich folgende Forderungen ableiten:
·
Türblattverformung
so gering als möglich (anzustreben < 2,0 mm)
·
Dichtungen
trotz großer Arbeithöhe so elastisch wie möglich
·
Knebellängen
(Schlüsselreide) der Profilzylinderschlüssel 30 bis 40 mm
·
Übersetzungsmechanik
zur Betätigung der Zusatzverriegelung so gestalten, dass die
Verringerungskräfte so gering als möglich am Profilzylinder wirken.
Verarbeitungskriterien
Die Dichtung
ist unmittelbar nach Anlieferung auf Maßhaltigkeit des Profils, optisches
Aussehen, eventuelle Welligkeiten und, soweit gegeben, ordnungsgemäße
Eckverbindungen zu überprüfen. Werden Dichtungsrahmen selbst hergestellt, ist
auf eine ordnungsgemäße Schnittfläche und Verklebung zu achten. Wulstbildungen
sind nicht zulässig. Beim Einziehen der Dichtung (Einklebung) darf das Profil
keinesfalls gezogen beziehungsweise gestreckt sowie gestaucht werden. Beim
Einfräsen der Dichtungshaltenut ist darauf zu achten, dass die verbleibenden
Nutwangen eine Mindestbreite von 5 mm, besser 8 mm aufweisen. Die
Dichtungshaltenut ist genau nach den Herstellerangaben einzufräsen; sie sollte
weder zu groß noch zu klein ausgebildet werden.
Die Breite
des Dichtungsprofils ist so groß zu wählen, dass auch bei zulässigen Toleranzen
der Tür ein ausreichender Druckweg erreicht und die Arbeitshöhe nicht
überschritten wird. Nach Möglichkeit soll die Dichtung außerhalb der
Bewitterungszone liegen. Der Einbau im Türblattüberschlag kann wegen der
größeren räumlichen Trennung von Wind- und Regensperre als optimal angesehen
werden. Zudem ist eine gewisse Türblattverformung optisch nicht so leicht
wahrnehmbar. Die Dichtung soll vierseitig umlaufend in einer Ebene liegen, die
Eckausbildung sollte verschweißt, geklebt oder am günstigsten vulkanisiert werden.
Die vulkanisierte Ecke weist eine sehr hohe Zugfestigkeit auf und kann daher
problemlos mehrfach aus- und eingebaut werden. (Bei Malerarbeiten ist der Aus-
und Wiedereinbau erforderlich!)
Die leichte
Austauschbarkeit der Dichtung ist ebenso notwendig wie die Tatsache dass sie
möglichst spät, am besten erst nach Abschluss der Beschichtungsbehandlungen
montiert werden sollte. Um die Dichtungen austauschen zu können, sollte nicht
eingeklebt oder gar genagelt (getackert) werden (in einschlägigen technischen
Regelwerken wird gefordert, dass Dichtungen leicht austauschbar sein müssen).
Hinweis:
laut VOB DIN
18363.Pkt.4.2.7 " Maler- und Lackiererarbeiten "handelt es sich um
eine besondere Leistung, das heißt dass der Einbau und Ausbau der Dichtungen
nur auf Anordnung des Auftraggebers zu erfolgen hat. Strittig ist, wer diese
Arbeiten vorzunehmen hat, wenn sie im Leistungsverzeichnis für das
Malerhandwerk nicht als besondere Leistung ausgewiesen ist. Auch der Schreiner
(Auftragnehmer) muss diese Dichtungen nicht kostenlos entfernen oder wieder
einsetzen, da auch dieser Aufwand gemäß VOB DIN 18355" Tischlerarbeiten
Pkt. 4.2.9 als besondere Leistung auszuweisen ist. Interessant ist, dass hierzu
keine besondere Anordnung des Auftraggebers zu erfolgen hat. Das Material der
Dichtung muss mit dem vorgesehenen Beschichtungsmaterial abgestimmt werden. Bei
vorher eingebauten Profilen besteht nicht nur die Gefahr der Verklebung mit der
Beschichtung und eventuelle Beschädigung durch Ausmagerung und/oder
Versprödung, sondern auch die Gefahr späterer Beschichtungsschäden. Die Fälze
beziehungsweise Nuten zu Aufnahmen der Dichtungen sind gar nicht oder zumindest
nicht ausreichend oberflächenbehandelt, so dass durch das Eindringen -
insbesondere bei näher in der Bewitterungszone liegenden Dichtungen (zum
Beispiel Mitteldichtung)-eine übermäßig hohe Feuchtigkeitsbelastung des Holzes
gegeben ist. Die Dichtung soll beständig gegen Witterungseinflüssen
(insbesondere der UV-Bestrahlung), Öle, Fette und Chemikalien sein. Vor dem
Einbau der Dichtung muss die Dichtungsnut gesäubert werden.
Schlussbetrachtung
der Dichtung
Eine Tür ohne
Dichtung ist wie ein Haus ohne Dach! Dies betrifft allerdings nur Dichtungen in
Funktionstüren. Dichtungen, das heißt Dämpfungsprofile dürfen zwar bei den heutigen
Türen aller Einsatzbereiche nicht fehlen, übernehmen aber keine Dichtfunktion.
Daher ist auch die Forderung nicht gerechtfertigt, dass bei Zimmertüren das
Türblatt (die Türblätter) generell die Dichtung an jeder Stelle am
Türblatt/Türflügel anzuliegen hat. Mit anderen Worten, das Türblatt kann
durchaus um mehrere Millimeter von der Dämpfungsprofilvorderkante abstehen (zum
Beispiel bei Zimmertüren häufig der Fall), ohne einen Reklamationsgrund
darzustellen. Zu erwähnen sind noch die Brüstungsdichtungen (Streifdichtungen).
Diese finden häufig bei Türen mit hoher Nutzung und geringer Dichtheit, wie zum
Beispiel Karusselltüren ihren Einsatz. Sie werden auch bei hochschalldämmende
Türen als so genannte zweite Bodendichtung verwendet.
Die Montage des
Türelementes muss rechtwinklig, Lot und fluchtgerecht erfolgen.
Bei Türen mit
besonderen Anforderungen ( wie z. B. Schalldämmung, Rauch- oder Brandschutz )
muss berücksichtigt werden, dass das Türblatt in die provisorisch eingesetzte
Zarge eingehängt wird und dann die Zarge bestmöglich nach dem Türblatt
ausgerichtet wird. Nur mit Hilfe dieser Kontrolle ist sicherzustellen, dass die
Dichtungen ordnungsgemäß an dem Türblatt zur Anlage kommen.
Folgende Regeln
sind bei der Zargenbefestigung mit Schaum zu beachten:
Die Eignung eines
PUR- Montageschaums für Türzargenbefestigung ist durch ein Prüfzertifikat
nachzuweisen.
Es sind
ausschließlich 2-K-PUR-Montageschäume zu verwenden.
Die
2-K-PUR-Montageschäume sind bis zu einem Türgewicht von ca. 40 kg geeignet.
Der
Schaumflächenanteil auf der benetzten Zargenrückseite muss mindestens 30%
betragen. Mindestens 6 Schaumbefestigungspunkte ( 3 je Zargenseite) im Bereich
der Schlösser und Bänder über die komplette Zargenbreite sind erforderlich. Bei
einer ca. 2 m hohen Türzarge müssen die Befestigungspunkte eine Höhe von 20 cm
aufweisen. Ab 40 kg Türgewicht muss die Zarge vollflächig eingeschäumt werden.
Ab 60 kg Türgewicht muss die Zarge zusätzlich verschraubt werden. Es ist auf
geeigneten Untergrund zu achten. Die Wandoberflächen müssen staubfrei und
trocken sein.
Die
Schaumfugenbreite kann 8 bis 25 mm betragen. Die
Montageschaum-Herstellerangaben bezüglich der Aushärtungszeit des Schaums sind
zu beachten. Erst nach der vollständigen Aushärtung des Montageschaums können
die Türspreizen entfernt werden. (in der Regel ca. nach 2 Stunden)
Bei breiten Zargen
muss besonders auf die Aushärtung bis zur Kante geachtet werden, an der die
Falzbekleidung einschließt.
Bei schweren Türen
ist der Hohlraum zwischen Zarge und Wand vor allem im Bereich der Bänder
druckfest zu hinterfüttern.
Sind höhere
Türgewichte vorgesehen, müssen hierfür besondere Prüfnachweise vorgelegt
werden. Die Vorgabe der Montageanleitung der Hersteller sind zu beachten. Bei
schweren Türblättern wie z. B. bei Rauchschutztüren und einbruchhemmenden Türen
sind zusätzlich zum Schaum mechanische Befestigungen erforderlich. Schäume
dienen bei diesen Türen nur der Hohlraumfüllung, nicht der Befestigung.
Gemäß der DIN 18111
sind Stahlzargen in massivem Mauerwerk wie z. B. Beton, Ziegel oder
Kalksandstein grundsätzlich mit Mörtel vollflächig zu hinterfüllen.
Hinterfüllmaterial
Mörtel
Bei Sonderprofilen wird bei fehlenden Angaben davon ausgegangen, dass zwischen Baurichtmaß und Zargenfalzmaß eine Differenz von 17 mm je Anschlagseite besteht (DIN 18111) Toleranzbereich 15 mm +1 mm / -2 mm, außer bei Turnhallenzargen
Die in der Tabelle genannten Zargen- und Türblattmaße gelten nur für
Normal- und Sonderzargen, sofern nicht andere Vorgaben beachtet werden müssen
Die in der Tabelle genannten
Zargen- und Türblattmaße gelten nur für Normal- und Sonderzargen, sofern
nicht andere Vorgaben beachtet werden müssen.
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|
Bau-Richtmaße
|
Lichte Zargen-Durchgangsmaße
|
Zargen-Falzmaße
|
Türblatt-Außenmaße nach DIN 18101, gefälzte Türen
|
Außenmaße nach DIN 18101 für ungefälzte Türen
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|
Breite
|
Höhe
|
Breite
|
Höhe
|
Breite
|
Höhe
|
Breite
|
Höhe
|
Breite
|
Höhe
|
einflügelig |
|
875 |
1875 |
811 |
1843 |
841 |
1858 |
860 |
1860 |
834 |
1847 |
625 |
2000 |
561 |
1968 |
591 |
1983 |
610 |
1985 |
584 |
1972 |
||
750 |
2000 |
686 |
1968 |
716 |
1983 |
735 |
1985 |
709 |
1972 |
||
875 |
2000 |
811 |
1968 |
841 |
1983 |
860 |
1985 |
834 |
1972 |
||
1000 |
2000 |
936 |
1968 |
966 |
1983 |
985 |
1985 |
959 |
1972 |
||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
||
zweiflügelig |
|
1500 |
2000* |
1436 |
1968 |
1466 |
1983 |
1485 |
1985 |
1459 |
1972 |
1750 |
2000* |
1686 |
1968 |
1716 |
1983 |
1735 |
1985 |
1709 |
1972 |
||
2000 |
2000* |
1936 |
1968 |
1966 |
1983 |
1985 |
1985 |
1959 |
1972 |
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Die in der Tabelle genannten Zargen- und
Türblattmaße gelten nur für Industrie-Norm- und Sonderzargen, sofern nicht
andere Vorgaben beachtet werden müssen. |
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einflügelig |
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Bau-Richtmaße
|
Lichte Zargen-Durchgangsmaße
|
Zargen-Falzmaße
|
Türblatt-Außenmaße nach DIN 18101, gefälzte Türen
|
Türblatt-Außenmaße für ungefälzte Türen nach DIN 18101
|
|||||
625 |
2125* |
561 |
2093 |
591 |
2108 |
610 |
2110 |
584 |
2097 |
||
750 |
2125 |
586 |
2093 |
716 |
2108 |
735 |
2110 |
709 |
2097 |
||
875 |
2125 |
811 |
2093 |
841 |
2108 |
860 |
2110 |
834 |
2097 |
||
1000 |
2125 |
938 |
2093 |
966 |
2108 |
985 |
2110 |
956 |
2097 |
||
1125 |
2125 |
1061 |
2093 |
1091 |
2108 |
1110 |
2110 |
1048 |
2097 |
||
1250 |
2125* |
1186 |
2093 |
1216 |
2108 |
1235 |
2110 |
1209 |
2097 |
||
|
|
|
|
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|
|
|
|
||
zweiflügelig |
|
1500 |
2125* |
1436 |
2093 |
1466 |
2108 |
1485 |
2110 |
1459 |
2097 |
1750 |
2125* |
1686 |
2093 |
1716 |
2108 |
1735 |
2110 |
1709 |
2097 |
||
2000 |
2125* |
1936 |
2093 |
1968 |
2108 |
1985 |
2110 |
1959 |
2097 |
||
* Baurichtmaße und Zuordnungsmaße
in DIN 18100 ( Wandöffnungen für Türen), 18101( Türen für den Wohnungsbau )
und 18111 ( Standardzargen für gefälzte Türen ) nicht enthalten
|
Für die Maulbreite
wurde ein Toleranzmaß von + 3 mm / - 0 mm festgelegt. Dieses Maß entsteht durch
eine Reihe von Fertigungsparametern, die in der Herstellung benötigt werden.
Die RAL RG 611 / 5
Stahlzargen /
Standard:
Profil 21100, für gefälzte Türblätter,
Einbaufertige, rechts/links verwendbare Stahl-Umfassungszargen nach DIN 18111.
Material: Feinblech, Grundierung im Elektrophorese Verfahren(Tauchbad). ), im
Buntton licht-grau, eingebrannt bei 180 Grad. Ausstattung serienmäßig:
Dreikammer-Dämpfungsprofil aus Weich- PVC, grau, 3-seitig (wird lose
mitgeliefert), vorgerichtet für Drückerhöhe 1050 mm, Meterrissmarkierung,
vorgerichtet für Bänder V 8000, Hinterschweißtaschen mörteldicht,
Fußbodeneinstandsmarkierung auf 30 mm. Montage: 2 angeschweißte Meterrissanker,
4 angeschweißte Maueranker, 2 lose mitgelieferte Montagehilfsanker, verzinkte
Distanzwinkel, Farbbehandlungs-Hinweis
Stahlzargen
Doppelfalz:
Das dem Baurichtmaß zugeordnete Falzmaß
versteht sich im 1. Falz. Das angegebene Durchgangsmaß ist das 2. Falzmaß. Die
Außenmasse der Zargen und Türen entsprechen den resultierenden Maßen der
Normteile. Schlossbohrungen sind nur im vorderen Falz möglich. Für
Doppelfalzzargen sollte grundsätzlich 2 mm dickes Blech Verwendung finden.
Begriffe Stahlzargen:
1. Maulweitenkante
2. Zargenprofil
3. Mauerschutzkasten
4. Bandbezugslinie
5. Maulweite
6.
Messpunkt für
Zargenfalzmaß in der Breite
7.
Messpunkt für
Zargenfalzmaß in der Höhe
8.
Zargenspiegel
9.
Distanzprofil
10.
Aussparung für
Schlossfalle
11.
Aussparung für
Schlossriegel
12.
Dämpfungsprofil
13.
Fußbodeneinstand
14.
Fussbodeneinstandsmarkierung
15.
Meterrissmarkierung
– 1000 mm ab OKFF
OKFF = Oberkante fertiger Fußboden
16. Drückerhöhe
– 1050 mm von OKFF
Montagerichtlinien für den Stahlzargeneinbau
Montagerichtlinien:
Anwendungsbereich
diese Richtlinie gilt für den Einbau von
Norm-, Ständerwerk-, Gipsdielenzargen und Sonderzargen.
Als Normzargen werden Stahlzargen,
Standardzargen für gefälzte Türen nach DIN 18111 Teil 1 und DIN 18101 unter
Berücksichtigung der Normen DIN 18268 und 18360 verstanden.
Ständerwerkzargen sind Zargen für
Gipskartonständerwände. Gipsdielenzargen sind Zargen für Vollgipswände bzw.
Porenbeton. Sonderzargen im Sinne dieser Richtlinie sind alle nicht genormten
Zargen.
Ausführung
die Zarge ist vor der Montage auf
Maßgenauigkeit und Vollständigkeit zu überprüfen.
Es ist zu prüfen, ob die Zarge den
Planungsvorgaben des Auftraggebers entspricht (z. B. in Bezug auf Profilgebung,
Breiten- und Höhenmaße, Bandunterkonstruktion usw.).
Vor dem Einbau ist die Winkeligkeit der Zarge
zu überprüfen. Falls die Winkeligkeit nicht vorhanden ist, muss durch
vorsichtiges aufstoßen des rechten oder linken Seitenteils über Eck
nachgerichtet werden. (Bild A)
Das Schaffen der erforderlichen
Mieterrisse und Messepunkte sowie
deren Erhaltung bis zur Abnahme der
davon abhängigen Arbeiten ist Sache
des Auftraggebers.
Die Zarge ist nach dem Meterriss oder
der Bodeneinstandsmarkierung auszu-
richten und festzusetzen. Die Höhen-
toleranz zum Meterriss oder zur Boden-
einstandsmarkierung darf maximal
+ 1 mm betragen.
Die Zarge ist Lot- und waagerecht
auszurichten. Die Toleranz, d. h. die
Abweichung von der waagerechten oder
vertikalen Solllage, darf jeweils + 1
mm pro Meter betragen.
Die Anker sind kraftschlüssig zwischen Zarge
und Wand dort anzubringen, wo die Kräfte auf die Zarge einwirken (z. B. im
Band- und Schlossbereich).
Das Falzmaß muss 50 mm unterhalb der
waagerecht liegenden Falzkante sowie in der Mitte und im Bereich der
Bodeneinstandsmarkierung gemessen werden und entsprechend vorhanden sein
(Toleranz: + 1 mm).
Zargenfalzmaß in der Höhe: Messpunkt 50 mm
vom Falz der senkrechten Profile entfernt (Toleranz: + 0-2 mm).
Profiltoleranzen beeinträchtigen das Zargenaußenmaß.
Die etwa in X - Form vorgespannte, leicht
nach innen gewölbte Stahlzarge ist so auszuspreizen, dass die durch das Hinterfüllen
zu erwartenden Durchbiegungen aufgefangen werden und das Zargenfalzmaß auf der
gesamten Höhe eingehalten wird. Der Hohlraum zwischen Zarge und Wand ist mit
Hinterfüllstoffen auszufüllen. Der Füllstoff muss dabei eine Verbindung zur
Wand, jedoch nicht zur Zarge eingehen.
Anmerkung:
durch die Eigenspannung des kaltverformten
Bleches und durch den Schrumpfungsprozess der Hinterfüllstoffe kann es im
Leibungsbereich der Zarge zur Trennung zwischen Blechfläche und Hinterfüllstoff
kommen. Daraus kann ein Einbaumangel nicht hergeleitet werden.
Die für das Hinterfüllen verwendeten Stoffe
sind vom Auftraggeber festzulegen und dürfen keine aggressiven Bestandteile
(wie z. B. Frostschutzmittel) enthalten. Dünnflüssige Hinterfüllstoffe
erfordern ein zusätzliches Abdichten der Band- und Schloßtaschen.
Die Distanzwinkel sind gegen Durchbiegungen
zu unterlegen. Sie müssen nach Abbinden der Hinterfüllung entfernt werden.
Hierbei sollte ein Abschlagen der Distanzwinkel unterbleiben.
Bei Leichtbauwänden, z. B. Gipskartonständerwerk,
sind die Einbauvorgaben des Auftraggebers zu beachten. Ob und welche
Dämpfungsprofile in den Zargen vorzusehen und wann und von wem sie einzubauen
sind, ist vom Planer im voraus festzulegen. Beim Einbau der Dämpfungsprofile
sind die Hinweise der Lieferanten zu beachten.
Zur korrekten Fixierung der Solllage der
Türblätter können die vorstehenden Kantenteile in den Aussparungen für
Schloßfalle und Schlossriegel entfernt werden. Die Sperrfläche des
Schlossriegels sollte die Sperrrippe der Regelaussparung beim Verschließen
nicht berühren.
Bei der Montage von
Objektbändern ist die Beachtung der „Bandbezugslinie“
sehr wichtig. Für
Objektbänder wird wie bei Bändern für Normtürelemente (Kapitel Bandtechnik) in
den DIN-Normen 18101, 18111 und 18268 die Bandbezugslinie für das obere und
untere Band festgelegt. Auch bei Objekttüren ist es sehr wichtig, diese
Maßvorgabe zu berücksichtigen. Aufgrund der verschiedenen Aufnahmeelemente
verändert sich am Band der Sitz der Bandbezugslinie. Aus diesem Grund ist bei
Änderungen in der Planung für den Einsatz des Bandes eine Information für den
Verarbeiter äußerst wichtig. Unter Berücksichtigung dieser verschiedenen
Auswahlkriterien kann der Planer, Verarbeiter oder Bauherr sicher sein, daß die
Bandteile an der Türzarge und am Türblatt genau aufeinander abgestimmt sind.
Für Türen mit einer zusätzlichen Dichtung im Überschlag können spezielle Bänder
eingesetzt werden. Mit einer Aufnahmenut im Bandlappen kann die Türdichtung
komplett durch das Band geführt werden, somit wird eine Schall- und Rauchbrücke
vermieden und die Dichtungsmontage erleichtert. Objektbänder für Holzzargen
Objekttüren und Zargen aus Holz und Holzwerkstoffen kommen in der Regel aus
einer Herstellung. Somit ist die Problematik wie bei Stahlzargen eher gering.
An Holzfutterzargen werden überwiegend Anschraubtaschen und Aufnahmeelemente
eingesetzt.
Schalldämmungstüren
Der Schutz vor dem
Umgebungslärm gehört zu den wichtigsten Anforderungs- und Qualitätsmerkmalen im
Bauwesen. Doch nicht nur die Störung durch Lärm von außen, sondern auch die
Gewährleistung einer ausreichenden Diskretion machen Schallschutzmaßnahmen in
Gebäuden erforderlich. Will man zu guten Ergebnissen kommen, müssen wenigstens
die wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge bekannt sein.
Begriffe und
Kurzzeichen bzw. Einheiten im Bereich Schallschutz
Tabelle 1
Typische Geräusche
und ihre Schallpegel
Die Anforderungen an
die Schalldämmung der Türen gemäß DIN 4109*(Schallschutz im Hochbau;
Anforderungen und Nachweise) gelten für das betriebsfertige eingebaute Element,
also das Türblatt zusammen mit der Zarge und allen Anschlüssen an die
Umgebungsbauteile. Wenn die Türen und die umgebenden Bauteile den Anforderungen
von DIN 4109 entsprechen, wird der erforderliche Mindestschallschutz erreicht.
Die Bedeutung offener Fugen für den Schallschutz ist vergleichbar mit der
Bedeutung von kleinsten rissen in Flüssigkeitstanks.
Mindestanforderungen
an die Luftschalldämmung von Türen gemäß DIN 4109. Die in Klammern angegebenen
Werte entsprechen Vorschlägen für erhöhten Schallschutz gemäß dem Beiblatt 2
zur DIN 4109.
erf. RW =
erforderlich bewertetes Schalldämm- Maß in dB
RW,R = ist der Rechenwert für Türen, der sich aus der Eignungsprüfung in
Prüfständen nach der DIN 52210 Teil 2 ergibt.
RW,P = ist der Prüfwert der Eignungsprüfung
RW,R = RW,P-
5 dB
Ist eine
Schalldämmung von RW,P = 27 dB im eingebauten und funktionsfähigen
Zustand gefordert, muss der Verarbeiter aufgrund der ungünstigen
Voraussetzungen „ vor Ort „ entgegen den idealen Labor-Prüfbedingungen ein
Vorhaltemaß von - 5 dB berücksichtigen. Das bedeutet, der Verarbeiter muss
statt einem 27 dB Türelement ein 32 dB Türelement fachgerecht einbauen um die,
durch die Montage auftretenden Schallnebenwege, auszugleichen.
Wenn es um die
Schalldämmung einer Tür geht, hängt der Erfolg wesentlich von der guten
Abdichtung zwischen Zarge und Wand ab. Die Hohlräume im Anschlussbereich der
Zarge sind mit Mineralfaser oder auch mit Schaum zu füllen. Dabei reicht in der
Regel eine Ausfüllung auf einer Breite von ca.100 mm aus. Entscheidend ist
jedoch, dass zusätzlich zwischen Zarge und Wand oder auch im Bereich der
Falzbekleidung eine Abdichtung vorgenommen wird. Bei Anforderungen von RW,R =
27 dB wie z. B. bei Wohnungseingangstüren reicht die Abdichtung auf einer Seite
aus. Bei höheren Anforderungen ist in der Regel eine doppelseitige Abdichtung
erforderlich.
Abdichtungsmaßnahmen
zwischen Zarge und Mauerwerk bei einer Schallschutztüren
Vorlegeband
Wenn die Türen im
unteren Anschlussbereich zum Boden hin keine Schwellen bzw. Anschläge mit
Dichtungen haben, sind absenkbarer Bodendichtungen einzusetzen. Zur
Gewährleistung einer gleichmäßigen und festen Auflage der Dichtung werden
Flachrundschienen auf den Boden befestigt. Teppichböden müssen hier zur
Vermeidung von Schallbrücken unterbrochen werden. Einen optimalen Schallschutz
erzielt man, wenn eine Abdichtung mit Dichtband oder Dichtstoff an der
Zierbekleidung und ein komprimiertes Dichtungsband an der Falzbekleidungen fachgerecht
montiert wird.
Schwellendichtung Auflaufdichtung
Absenkdichtung
schlecht besser beste Lösung
mit
Montagen können
Mängel bei Planung und Herstellung nicht mehr beheben.
Konstruktionsmerkmale von Schallschutz-Türblättern
Auch bei Türblättern
lassen sich, wie in der Bauakustik allgemein üblich, ein- und mehrschichtige
Aufbauten voneinander unterscheiden. Einschalige Türblätter haben einen
weitgehend homogen Aufbau mit Einlagen aus Spanplatten, Stabsperrholzplatten
oder Röhrenspanplatten. Bei mehrschaligen Türblättern besitzen die
Deckeschichten möglichst hohe Massen und die Einlagen sollten möglichst
biegeweich sein. Die mehrschaligen Türblättern erreichen aufgrund ihrer
Konstruktion höhere Schalldämmwerte. Das wichtigste an der Zarge ist die
Abdichtung zwischen Zarge und Wand. Für die Schalldämmung einer Tür ist also
nicht das Material der Zarge, sondern der Übergang zum Türblatt und zur Wand
entscheidend. Bei Schalldämmungstüren braucht man dichte Fugen mit hohen
Fugenschalldämmassen. Dabei genügen keine nur optisch dichten Fugen. Wichtig
sind bei Türdichtungen auch elastische Einfederungen und eine gute
Andruckwirkung sowie möglichst breite Dichtungsauflagen. Über 35 dB
Schalldämmwerte sind an den Türelementen 2-3 Dichtungsebenen erforderlich. Die
Dichtungsprofile müssen mit den Gesamtsystem genau abgestimmt seien. Wichtig
ist auch bei den Gesamtsystem die ausreichende Überbrückung von Toleranzen und
Verformungen durch die Dichtungen. Die Einfederungstiefe sollte mindestens 3 mm
betragen.
Folgende
Beanstandungen können auftreten:
1. Maßliche
Beanstandungen
Die Türfalz-
und Zierbekleidungen liegen nicht
gleichmäßig an Mauerwerk an.
Ursache:
·
die Wand ist
nicht lotrecht und die Ebenheitstoleranzen der DIN 18202 sind überschritten.
·
Das Türelement
ist nicht Lot- und Fluchtgerecht montiert.
Die
Bekleidungsgehrungen verspringen in der Fläche.
Für den
Flächenversatz der Bekleidungsgehrung existiert keine Norm.
Ursache:
Durch 3 D-Bänder
lässt sich die Bodenluft reduzieren.
Die Bodenluft
zwischen Türblatt und Fußboden ist so groß.
Ursache:
·
ungünstigeres
Zusammenspiel der Tür-Toleranzmaße
·
die Türzarge
ist aufgrund der Fußbodenversiegelung nicht gekürzt worden.
·
Höhen-
Niveaunterschied zwischen Treppenhausfußboden und Wohnungsfußboden. (Türzarge
ist nicht gekürzt/ angepasst worden)
Die Bodenluft
zwischen Türblatt und Fußboden ist so klein.
Ursache:
·
ungünstigeres
Zusammenspiel der Tür-Toleranzmaße
·
die Türzarge
ist aufgrund der Fußbodenversiegelung zu viel gekürzt worden.
·
Höhen-
Niveaunterschied zwischen Treppenhausfußboden und Wohnungsfußboden. (Türblatt
ist nicht gekürzt/ angepasst worden)
Die Bodenluft
zwischen Türblatt und Fußboden ist ungleichmäßig.
Ursache:
·
das Türelement
ist nicht rechtwinklig eingebaut worden.
·
das Türelement
ist (aufgrund der Fußbodenversiegelung) unterschiedlich gekürzt worden.
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Das Türelement
ist nicht dem Bodenniveau angepasst worden
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im Drehbereich
der Tür steigt der Fußboden an.
Die Fuge zwischen
Türaufschlag und Türzarge ist so groß.
Ursache:
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das Türelement
ist nicht flucht- und lotrecht eingebaut worden.
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Das Türblatt
ist Windschief
Der Luftspalt
zwischen Türaufschlag und Türzarge ist unterschiedlich.
Ursache:
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das Türelement
ist nicht rechtwinklig eingebaut worden.
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Das Türblatt
ist Windschief
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die
Bandunterteile der Türbänder sind unterschiedlich montiert.
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Die Falz-
Dichtungen haben einen unterschiedlichen Anpressdruck.
Ursache:
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Das Türblatt
ist Windschief
·
die
Bandunterteile der Türbänder sind unterschiedlich montiert.
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Die Falz-
Dichtungen haben einen unterschiedlichen Anpressdruck.
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Es sind
Transparente oder weiße Türdichtungen montiert worden.
Ursache:
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das Türblatt
ist nicht flucht- und lotrecht eingebaut worden
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das Türelement
entspricht nicht den klimatischen Anforderungen (Klimaklassen) und hat sich verzogen.
Die Falz-Fugen
zwischen Blendrahmen und Flügelteil sind zu groß.
Ursache:
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das Türblatt
und der Bettrahmen entspricht nicht der DIN 18101*Türen; Türen für den
Wohnungsbau; Türblattgröße, Bandsitz und Schlosssitz; gegenseitige Abhängigkeit
der Maße
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der Blendrahmen
ist nicht fachgerecht montiert.
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Die Türbänder
sind zu stramm eingestellt.
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die Türzarge
ist nicht rechtwinklig eingebaut worden.
Ursache:
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das Türblatt
und der Bettrahmen entspricht nicht der DIN 18101*Türen; Türen für den
Wohnungsbau; Türblattgröße, Bandsitz und Schlosssitz; gegenseitige Abhängigkeit
der Maße
·
der Blendrahmen
ist nicht fachgerecht montiert.
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die Türzarge
ist nicht rechtwinklig eingebaut worden.
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Die
Türdichtungen nicht vollflächig am Türblatt an.
Nachbesserung:
Glas-Versiegelung ribbelt ab, oder Versiegelung schmiert
2. funktionelle Beanstandungen:
Die Anforderungen
an den Schallschutz-, Brandschutz- und Wärmeschutz werden nicht erfüllt.
Ursache:
Ursache:
Ursache:
Ursache:
Nachbesserung:
Ursache:
Die Tür fällt
ohne Türschließer zu.
Ursache:
Ursache:
Nachbesserung:
Ursache:
Nachbesserung:
(hinnehmbar bei
mehrschichtigen Schallschutztüren)
3. qualitative Beanstandungen:
Ursache:
Nachbesserung:
Rahmenhölzer
zeichnen sich unter der Lackierung ab (speziell bei Hochglanzlackierung ein)
Ursache:
Nachbesserung:
Ursache:
Nachbesserung:
Ursache:
Die Lackierung
ist zu mager (zu dünn aufgetragen)
Ursache:
Nachbesserung:
Ursache:
Nachbesserung:
Das furnierte
Türelement weist einen Leimdurchschlag unter der Lackierung aus.
Ursache:
Nachbesserung nicht
möglich. Neuanfertigung des Türelementes.
Verunreinigungen
in der Lackoberfläche (rauhe Oberfläche oder Pickel)
Ursache:
Nachbesserung:
Auf dem
furnierten Türelement erkennt man einen Leimfaden unter der Lackierung.
Ursache:
Nachbesserung nicht
möglich. Neuanfertigung des Türelementes.
Ursache:
Nachbesserung:
Ursache:
Nachbesserung:
Ursache:
Ursache:
Ursache: