Lexikon / Fachbegriffe
Airless
Spritzverfahren für die Anwendung im handwerklichen und
semiindustriellen Bereich. Durch hohen hydraulischen Druck und eine
kleine Düse wird der Lack ohne Zuluft (airless) zerstäubt.
Applikation
Fachausdruck für den Auftrag von Beschichtungen. Applikationsverfahren
sind zum Beispiel Tauchen, Fluten, Spritzen, aber auch Rollen und
Streichen.
Ausfaserung
Zerfallsprozeß der Holzoberfläche, bei der sich einzelne Holzfasern
aus dem sonst festen Faserverbund der Holzstruktur lösen. Ausfaserung führt
zum Verlust der Oberflächenfestigkeit und im Extremfall zur Zerstörung
des Holzbauelements.
Bindemittel
Verbindet die Pigmentteilchen (vgl. auch Pigmentierung) untereinander
und mit dem Untergrund und bildet so mit ihnen gemeinsam die fertige
Beschichtung. Als Trägerstoff ist das Bindemittel ausschlaggebend für
alle wesentlichen Eigenschaften wie Trocknung, Oberflächenbeständigkeit
und Glanz.
Bläue
Durch Bläuepilze verursachte Blaufärbung des Holzes, die besonders in
Kiefern- und Fichtenholz auftritt. Bläuepilze ernähren sich von den
Holzinhaltsstoffen, ohne das Holz zu zerstören und sind nur im
Splintholzbereich anzutreffen. Sie werden bei hoher Holzfeuchtigkeit ab
21 % aktiv.
Blockfestigkeit
Eigenschaft eines Beschichtungsmaterials, nach der Trocknung auf Kontakt
mit anderen Oberflächen zu reagieren. Geringe Blockfestigkeit führt zu
Verklebungen.
Dampfdiffusionsdruck
Bestreben von Luftfeuchtigkeit, Luftfeuchtigkeitsunterschiede (zum
Beispiel innen/außen) auszugleichen. Ist die Luftfeuchtigkeit im
Innenbereich höher als außen, dringt Feuchtigkeit von der Innenseite
in das Fensterrahmenholz ein.
Dickschichtlasur
Schichtbildendes, lasierendes Anstrichmaterial auf Alkydharz oder
Dispersionsbasis. Wird vor allem auf maßhaltigen Bauteilen im Außenbereich
eingesetzt.
Eindringtiefe
Maß für die Fähigkeit speziell von Grundierungen, durch die Oberfläche
in das Untergrundmaterial einzudringen. Je größer die Eindringtiefe,
um so stärker die Verankerung im Material und um so sicherer die
Anhaftung weiterer Anstriche.
Eisenoxidpigmente
Transparente, UV-Licht absorbierende Pigmente, die den Untergrund nicht
abdecken und deswegen für Lasuren eingesetzt werden. Ihre Qualität ist
entscheidend für UV-Schutz (vgl. auch UV-Absorber) und Transparenz der
Lasur.
Feuchtigkeit
Luftfeuchtigkeit: Wasserdampfgehalt der atmosphärischen Luft, im
Innenbereich meist größer als im
Außenbereich. Holzfeuchtigkeit: Wassergehalt von Holzbauteilen
(optimal: 9-15 %)
Fluten
Industrielles Applikationsverfahren für Grundierungen und
Zwischenbeschichtungen durch Besprühen der Holzbauteile in speziellen
Flutanlagen mit automatischer Förderanlage. Vornehmlich in
geschlossenen Kreisläufen.
Fungizidanteil
Zusatzstoff im chemischen Holzschutz. Verhindert das Wachstum von Pilzen
und Mikroorganismen.
Hagelschlag
Beschädigungen und Deformationen von Oberflächen durch die Einwirkung
von Hagelkörnern.
High-Solid-Technologie
Kombination von speziellen, niedrigviskosen Bindemitteln und hohem Festkörperanteil.
High-Solid-Bindemittel erzielen eine hohe Eindringtiefe, der hohe Festkörperanteil
eine höhere Schichtdicke und gute Kantenabdeckung.
Hirnholzschutz
Spezielles, auf die hohe Saugfähigkeit der Schnittkanten abgestimmtes
Produkt. Sie schützen das Hirnholz vor eindringender Feuchtigkeit.
Holzart
Grundsätzlich wird zwischen Nadel- und Laubhölzern sowie in- und ausländischen
Hölzern unterschieden. Je nach Herkunft haben verschiedene Holzarten
verschiedene Eigenschaften, auf die das Anstrichsystem abgestimmt werden
muß.
Holzinhaltsstoffe
Im Holz enthaltene Stoffe (z. B. Harze und Gerbsäuren), die zum Teil
Einfluß auf die Qualität von Lacken und Lasuren haben und zu Verfärbungen
führen können. In diesen Fällen empfehlen sich geeignete
Grundierungen (lösemittelhaltig bei Gerbsäuren) oder spezielle
Isolierlacke.
Holzschutz
Maßnahmen gegen schädliche Einflüsse auf Holzbauteile wie
Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Pilze, Mikroorganismen etc. Unterschieden
wird zwischen konstruktivem Holzschutz, chemischem Holzschutz und
Holzschutz durch Oberflächenbeschichtung.
Inhaltsstoffe siehe Holzinhaltsstoffe
ISO 9001
Bündel von Leitlinien zur Qualitätssicherung in allen Phasen des
Entwicklungs-, Herstellungs- und Vermarktungsprozesses. Die
Zertifizierung nach ISO 9001 gibt maximale Sicherheit für die
Verarbeitung aller Produkte.
Kreiden
Abfärben von Anstrichen durch Ablösen von Pigmenten aus dem
Anstrichfilm. Ursachen können sein: starke Abwitterung oder ein
unausgewogenes Pigment-Bindemittel-Verhältnis.
Lack-in-Lack-System
Mischgrundlage für Glasurit FensterColor. Durch das Abtönen von Lacken
durch Lacke statt durch Farbpasten bleibt das Pigment-Bindemittel-Verhältnis
ausgewogen. Folge: kein Kreiden.
Lasierend
Eigenschaft von Lasuren, die Holzstruktur mehr (Transparentlasur) oder
weniger stark (deckende Lasur) erkennbar zu lassen.
Lasur
Beschichtungsmaterial, das durch geringeren Pigmentanteil und geringere
Schichtdicke die Struktur des Holzes erkennbar lässt. Lasuren gibt es
in einer Bandbreite von Imprägnierlasur bis Dickschichtlasur.
Lignin
Mit 20 bis 30 % einer der
Hauptbestandteile des Holzes. Der Abbau des Lignins (zum Beispiel durch
UV-Strahlung) führt zur Vergrauung der Holzoberfläche und zum Verlust
der Haftung des Anstrichfilms. Bei Nadelhölzern liegt der Ligninanteil
höher als bei Laubhölzern.
Lösemittel, organische
Dienen zur Verdünnung und damit zur verarbeitungsfähigen Einstellung
von Lacken und Lasuren auf Alkydharz - Bindemittelbasis.
Offenporig
Besonders durchlässige Oberflächenstruktur von Glassohyd OPS, die das
Holz atmen läßt. Ermöglicht einen optimalen Feuchtigkeitsausgleich
zwischen Holz und Umgebung.
Pigmentierung
Ausrüstung von Lacken und Lasuren mit Partikeln (Pigmenten) aus
anorganischem oder organischem Material. Pigmente sind entscheidend für
deren Farbton und Deckvermögen und haben darüber hinaus Einfluss auf
Glanzgrad, Haftung, Elastizität und Oberflächenhärte. Sie sind im
Anwendungsmedium
(Bindemittel, Lösemittel) praktisch unlöslich und wirken schützend
gegen UV-Strahlung.
Polymer (-Grundierung)
Wasserverdünnbare Alkydharz - Grundierung mit spezieller
Bindemittelstruktur, deren Bindemittelmoleküle im Vergleich zu
konventionellen Acrylaten wesentlich kleiner sind und sich so besonders
fest im Holzuntergrund verankern können.
Schleifen
Manuelles oder maschinelles Glätten von Untergründen und Anstrichen
durch Abtrag überstehender Holzfasern und Materialpartikel. Zum
Schleifen werden insbesondere Schleifpapiere verwendet, die mit feinen
Partikeln aus Glas, Sand, Schmirgel, Flint oder Korund beschichtet sind.
Tauchen
Rationelles, durch spezielle Tauchwannen nahezu verlustfreies
Applikationsverfahren für Grundierungen mit in der Regel manueller
Handhabung der einzelnen Bauteile.
Transparent
Oberflächenbeschaffenheit nicht deckender, daher lichtdurchlässiger
Beschichtungen mit geringem Pigmentanteil. Transparente Lasuren ermöglichen
eine natürlich wirkende Holzoptik.
UV-Absorber
Zusatzstoffe vor allem in Lasuren, die die energiereichen UV-Strahlen
auffangen und umwandeln. Da der UV-Absorber dabei kontinuierlich
abgebaut wird, muss er zum dauerhaften Schutz regelmäßig erneuert
werden.
UV-Strahlung
Ultraviolette Strahlung unterhalb des für das menschliche Auge
sichtbaren Lichtspektrums. Führt bei unzureichendem Schutz zu
Ligninabbau in der Holzoberfläche und damit zu Haftungsverlust und
Abplatzen der Beschichtungen.
Ventilationsfähigkeit
Durchlässigkeit von Beschichtungen gegenüber Feuchtigkeit. Eine hohe
Ventilationsfähigkeit sorgt für gute Belüftung des Holzes und ein
ausgeglichenes Feuchtigkeitsmilieu.
Ventilierend
Eigenschaft von Beschichtungen zur Unterstützung der Atmungsfähigkeit
des Holzes.
Viskosität
Zähigkeit flüssiger Substanzen. Die Viskosität ist stark abhängig
von Temperatur und Bewegung (zum Beispiel Rühren) und wird bewertet von
niedrigviskos (dünnflüssiges Material) bis hochviskos (dickflüssiges
Material). Als Maß für die Viskosität dient im allgemeinen die
Auslaufgeschwindigkeit aus Bechern mit einer definierten, trichterförmigen
Öffnung (Viskositätsmessbecher).
Wasserverdünnbar
Anstrichsysteme auf Polymerharzbasis (vgl. auch Polymer-Grundierung)
oder Acrylharzbasis sind wasserverdünnbar, so daß Wasser als
umweltverträgliches Lösemittel eingesetzt werden kann.
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