Vorgeschichte
Ein Neubau wurde mit einer zusätzlichen Holzfassade verkleidet. Aus
architektonischen Gründen wurden hier furnierte großformatige Holzplatten
eingesetzt.
Folgende Fragen sollten beantwortet werden:
1. Weist die Holzfassade Mängel auf, die sich insbesondere wie folgt
darstellen:
a) Ist die erste Furnierlage
aufgeplatzt und eingerissen und die Lasur beschädigt, so dass eine
Feuchtunterwanderung rund um die Schraubköpfe stattgefunden hat?
b) Schließt die
Lattenkonstruktion nicht bündig mit den Plattenrändern ab und wurden die
Randabstände nicht eingehalten, so dass die Platten „ schüsseln „?
c) Erfolgte kein
Kantenhinterschnitt und keine Kantenrundung?
d) Fehlt die Tropfkante?
e) Sind die Dehnfugen und
Gehrungen unregelmäßig?
f) Wurde die Befestigung
der Fassade mangelhaft mit Spax-Schrauben vorgenommen und nicht, wie
erforderlich, mit entgrateten Schrauben bzw. weichen U-Scheiben?
g) Erfolgte keine
erforderliche Senkung am Schraubloch und wurde der Schraubkopf durch zu
kräftiges Anziehen der Schrauben durch die Platte gezogen?
2. Wurden bei der Ausführung der Holzfassade die Vorgabe der Fa.
Bruynzeel Multipanel zur Verwendung des zur Verarbeitung gekommenen Produktes
beachtet?
3. Dringt in erheblichen Umfang Feuchtigkeit in die Platten ein, so dass
die Platten aufquellen und Pilzbefall droht?
4. Welche Stärke hatte die Oberflächenbeschichtung der Fassadenplatten
zum Zeitpunkt der Montage und entsprach diese Stärke den anerkannten Regeln der
Technik?
5. Beruhen die vorgenannten Mängel bzw. Schäden auf Planungs- und/oder
Bauüberwachungsfehlern?
6. Hätten die vorgenannten Mängel im Rahmen einer fachgerechten
Bauüberwachung und Bauleitung bei Ausführung der Arbeiten bzw. spätestens bei
deren Abschluss erkannt werden können beziehungsweise müssen?
7. Welche Maßnahmen bzw. Arbeiten sind erforderlich, um die oben
genannten Schäden bzw. Mängel zu beseitigen und die Anlage in einen
ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen?
In dem modern gestalteten Einfamilienhaus befindet
sich im Erdgeschoss ein Friseurladen, eine Garage und der Treppenaufgang zur
Wohnung.
Es sind 7 lagige, großformatige Fassadenbekleidungsplatten /
Baufurniersperrholzplatten eingesetzt worden. Die äußeren Decklagen sind Okoume
furniert. ( ca. 1,5 mm stark ) die Mittelschichten besitzen eine Stärke von
ca.2,5 mm.
Kantenbereich der
Fassadenplatten
Hirnholz- Längsholz- Schicht Schicht 1,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 1,5 mm 15 mm
Straßenfront
/ Westseite
Die Frontseite im ersten Obergeschoss des Hauses ist mit 15 mm starken
Fassadenplatten, die auf der Deckseite Okoume furniert sind, verkleidet. An der
oberen und unteren horizontalen Fassadenfläche sind die Formate der
Fassadenplatten horizontal angeordnet worden. Mittig sind die Plattenformate
senkrecht angeordnet.
Ostseite
Die erste Etage auf der Ostseite ist mit Fassadenplatten verkleidet. Für
die Untersuchungen der Oberfläche wurden an zwei unterschiedlich stark
beanspruchten Fassadenflächen die Musterplatten entfernt. Die geringfügig durch
Witterungseinflüsse beanspruchte Fassadenplatte wurde dem rechten Fenster, unterhalb
des Fenstersturzes entnommen.
Diese Platte wurde kaum der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
Die zweite untersuchte Fassadenplatte wurde auf der ungeschützten
Ostseite des Hauses oberhalb der Garage demontiert. (Diese Fläche wurde mit
einer Folie provisorisch abgedichtet)
Demontage der Musterplatte
Diese Musterplatte war der direkten Sonneneinstrahlung auf der Ostseite
der Fassade ausgesetzt.
Südseite
Leichte Grünverfärbung der oberen linken Platte durch Algeneinlagerungen
in der rissigen Oberfläche der Platte.
Südseite / mittige
Terrassenansicht
Die Fassadenfronten und Montagearbeiten stammen aus dem Jahr 1999. Die
Fassadenplatten wurden nicht nach dem Stand der Technik, zum Zeitpunkt des
Erstellungszeitraumes fachgerecht gefertigt.
mit Schleifpapier
der Körnung 150-180; nach dem Schleifen leicht abstauben |
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mindestens 12
Stunden |
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